Die Leber und ihre Funktion bei Pferden und Hunden einfach erklärt

Die Leber wiegt bei großen Hunden rund 1,4 kg und beim Warmblüter etwa 5 kg. Sie gilt als die größte Drüse des Körpers und spielt eine wesentliche Rolle im Organismus.

Im Gegensatz zu Pferden haben Hunde eine Gallenblase, die eng mit der Leber verbunden ist. Die Gallenblase mit den Gallengängen ist für die Verdauung von Fetten und für die Abfallbeseitigung aus dem Körper sehr wichtig.

Die Funktion der Leber einfach erklärt:

Sauerstoffreiches Blut fließt über die Arterie in die Leber. Über die Pfortader gelangt sauerstoffarmes Blut aus den Gefäßen, die den Darm umgeben, ebenfalls in die Leber. Dieses ist voller Nährstoffe wie Einfachzucker und Aminosäuren, die Grundbausteine von Eiweißen. Die meisten Nahrungsfette gehen nicht direkt ins Blut über, sondern werden in Lymphbahnen abtransportiert und gelangen erst über die Leberarterie in die Leber. Über die Hohlvene kommt das Blut aus der Leber zum Rest des Körpers. Voll gepackt mit von der Leber kontrollierten Nährstoffen.

Bild 1:

Leber Pferd
Die Galle hilft bei der Fettverdauung. Da ein Pferd aber keine Gallenblase hat, können Pferde nur geringe Mengen Fett, beziehungsweise Öle verdauen.
Die Gallenblase ist zur Speicherung der Gallenflüssigkeit wichtig, die dann bei fettreicher Fütterung beim Hund dafür sorgt, dass Fett aufgespalten und aufgenommen werden kann. Somit sorgt die Gallenblase dafür, dass Galle nicht ständig in den Dünndarm abgegeben werden kann. Bei Pferden hingegen wird die Galle kontinuierlich in den Dünndarm abgegeben.

Die Leber ist der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Cholesterinverteilung (zählen zu den Blutfetten) im Körper geht.
Des Weiteren stellt die Leber wichtige Bluteiweiße her, wie beispielsweise Gerinnungsfaktoren, die bei Verletzungen dafür sorgen, dass die Blutung aufhört.
Außerdem spielt die Leber eine zentrale Rolle bei der Ausscheidung von Schad- und Giftstoffen. Diese zählen zu den wasserunlöslichen Substanzen. Dieser Vorgang wird auch oft als Biotransformation bezeichnet. Es werden nicht nur körperfremde Stoffe (Medikamente), sondern auch körpereigene Stoffe (Abbauprodukte, die bei Stoffwechselprozessen entstehen) umgewandelt, sodass sie mit dem Urin oder der Galle ausgeschieden werden können.
Die Galle ist eine exokrine Drüse, das bedeutet, dass das Sekret nicht direkt ins Blut, sondern ins Darmlumen abgegeben wird.

Metalle (Eisen, Kupfer), Glucose (Glykogen) und Vitamine werden in der Leber gespeichert und die Leber reguliert den Säure-Basen-Haushalt mit.
Bild 2:
Kranke Leber Pferd

Verdächtige Veränderungen wie z.B. Appetitlosigkeit, Abnahme trotz gleicher Futterration, apathisches oder auch aggressives Verhalten, Muskelabbau, überdurchschnittlich vieles Schwitzen, weiße Stichelhaare oder Hungerhaare weisen auf Leberprobleme hin. Ein starkes Anzeichen für eine gestörte Leberfunktion ist eine Geldfärbung der Augen- und Mundschleimhaut.

Leberfunktionsstörungen fallen nicht immer nur durch direkte Betroffenheit von Giftpflanzen, Schimmelpilzen, Bakterien, Stress, Überbelastung und Weiterem an, sondern auch als Folge einer Erkrankung an, wie beispielsweise Hufrehe.
Auch Faktoren wie eine überdüngte Weide sollten nicht unterschätzt oder vergessen werden.
Bild 3:
Leberprobleme Pferd und Hund