Probiotika, Präbiotika und Postbiotika sind Begriffe, die mit der Darmgesundheit und dem Mikrobiom in Verbindung stehen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Gleichgewicht der Darmflora und haben verschiedene Funktionen im Körper. Hier eine Erklärung der drei Begriffe:
1. Probiotika:
Definition: Probiotika sind lebende Mikroorganismen, meist Bakterien oder Hefen, die, wenn sie in ausreichender Menge eingenommen werden, positive Effekte auf die Gesundheit haben, insbesondere auf das Verdauungssystem.
Funktion: Förderung der Darmgesundheit: Probiotika unterstützen das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Darm, indem sie nützliche Bakterien stärken und das Wachstum schädlicher Bakterien hemmen.
Stärkung des Immunsystems: Probiotika können die Immunfunktion verbessern, indem sie die Barrierefunktion des Darms stärken und die Produktion von Abwehrzellen fördern.
Verbesserung der Verdauung: Sie helfen bei der Zersetzung und Aufnahme von Nährstoffen und tragen dazu bei, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall zu lindern.
Beispiele:
Bakterienstämme: Lactobacillus, Bifidobacterium, Saccharomyces boulardii (Hefepilz)
Quellen: Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi, Kombucha oder Nahrungsergänzungsmittel.
2. Präbiotika
Definition: Präbiotika sind unverdauliche Ballaststoffe oder Kohlenhydrate, die als „Nahrung“ für die nützlichen Bakterien im Darm dienen. Sie fördern das Wachstum und die Aktivität der gesunden Mikroorganismen im Darm.
Funktion: Nahrung für Probiotika: Präbiotika unterstützen das Wachstum der guten Darmbakterien (Probiotika), indem sie diesen als Nahrungsquelle dienen. Dies verbessert das Gleichgewicht der Darmflora.
Förderung der Darmgesundheit: Sie tragen zur Erhaltung eines gesunden Darms bei, indem sie die nützlichen Bakterien vermehren und so das Immunsystem stärken sowie die Verdauung verbessern.
Stimulierung der Fermentation: Bei der Fermentation von Präbiotika im Dickdarm entstehen kurzkettige Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Darmschleimhaut schützen.
Beispiele:
Ballaststoffe: Inulin, Oligofruktose, Fructooligosaccharide (FOS), Galactooligosaccharide (GOS)
Quellen: Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Artischocken, Bananen, Spargel, Chicorée, Vollkornprodukte.
3. Postbiotika
Definition: Postbiotika sind die Stoffwechselprodukte, die von Probiotika (den nützlichen Bakterien) im Darm erzeugt werden, nachdem sie Präbiotika verdaut haben. Diese Verbindungen haben verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen.
Funktion: Anti-entzündlich und immunstärkend: Postbiotika wirken entzündungshemmend und unterstützen die Immunabwehr. Sie können helfen, Entzündungen im Darm zu reduzieren und die Barrierefunktion der Darmwand zu verbessern.
Unterstützung der Darmgesundheit: Sie tragen zur Erhaltung einer gesunden Darmflora bei und haben eine schützende Wirkung auf die Darmschleimhaut.
Kurzkettige Fettsäuren: Eine der wichtigsten Postbiotika sind kurzkettige Fettsäuren (SCFAs), wie Butyrat, Acetat und Propionat. Diese Fettsäuren sind eine Energiequelle für die Zellen der Darmwand und helfen, Entzündungen zu verringern.
Beispiele:
Produkte: Kurzkettige Fettsäuren (Butyrat, Propionat, Acetat), Polysaccharid-A, Peptide, Enzyme, bioaktive Substanzen
Quellen: Sie werden durch die Fermentation von Präbiotika durch Probiotika im Darm produziert, kommen aber auch in einigen Nahrungsergänzungsmitteln vor.
Zusammenhang: Probiotika (lebende Mikroorganismen) fördern eine gesunde Darmflora.
Präbiotika (Ballaststoffe) nähren die Probiotika, damit diese optimal arbeiten können.
Postbiotika (Stoffwechselprodukte der Probiotika) sind die Endprodukte, die eine direkte Wirkung auf den Darm und den Körper haben.
Gemeinsam arbeiten diese Komponenten daran, das Mikrobiom im Gleichgewicht zu halten, die Darmgesundheit zu fördern und das Immunsystem zu stärken.