Spermidin als Quickborn aller Körperzellen
Gibt es etwas, das Fell wachsen lässt, die Muskeln stärkt, Blutgefäße schützt, Knochen stabiler macht und das Gehirn schützt? Und wenn es etwas gibt, wie heißt es und wo findet man das?
Spermidin - der Quickborn jeder Zelle oder Forever Joung
Ausschlaggebend bei Spermidin ist der physiologische Prozess namens Autophagie. Dies ist ein Selbstreinigungsprozess innerhalb der Zelle mit anschließendem Recycling. Bestandteile, die die Zelle nicht mehr braucht und ihr schaden könnten, werden abgebaut und wiederverwertet, besser gesagt zu neuen Strukturen umgebaut. Man könnte auch sagen, dass eine intakte Autophagie der Zelle neues Leben einhaucht.
Die Zelle geht unter normalen Umständen in die Selbstzerstörung, sog. Apoptose, wenn Teile im Zellinneren zum Schaden geworden sind. Um sie aber länger gesund und am Leben zu erhalten, gibt es diesen genialen Prozess der Autophagie - die zellinterne Selbstverjüngung.
3 Wege zur Erhöhung des Spermidinwertes:
- über die Fütterung
- über die Haltung
- über die Darmflora
Es muss also etwas sein, auf das jedes Lebewesen angewiesen ist.
Die Forscher fanden heraus, dass wenn es bei Lebewesen um Wachstum geht, auch größere Mengen Spermidin zu finden sind. Zum Beispiel bei einer Trächtigkeit, beim Heranwachsen vom jungen zum erwachsenen Tier oder während einer Wundheilung.
Man konnte feststellen, dass Spermidin grampositive Bakterien, wie Streptokokken, Staphylokokken und Listerien, am Wachstum hemmt!
Präbiotika sind Ballaststoffe, die zum Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien im Darm beitragen.
Falls Du mehr über das Thema Ballaststoffe wissen möchtest, kannst Du Genaueres in einem anderen Beitrag von uns finden.
Außerdem lässt Spermidin den Anteil an ungesättigten Fettsäuren im Organismus ansteigen und senkt somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Spermidin kann den Knochenabbau bremsen, indem er die Ausreifung und Ausdifferenzierung der Osteoklasten verhindert.
Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung und diese betrifft den Knorpel. Er dient im gesunden Zustand innerhalb eines Gelenkes als Puffer und fungiert als Stoßdämpfer, damit die Last gleichmäßig auf das Gelenk verteilt werden kann.
Bei Arthrose schwindet jedoch der Knorpel; jedes Gelenk kann davon betreffen sein. Bei einem fortgeschrittenem Stadium kommt es zu Steifheit und Schmerzen im betroffenem Gelenk mit der Folge, dass das Tier eine Schonhaltung einnimmt. Leider wird dadurch das Gelenk schlechter durchblutet und verliert weiter an seiner Schutzfunktion. Ganz abgesehen von den muskulären Verspannungen, die bei einer Schonhaltung auftreten.
Nun konnte ein Forscherteam der Oxford University und sogar durch chinesische Forscher bestätigt, herausfinden, dass die Autophagie bei alternden Tieren abnimmt und Spermidin die Autophagie in den Chondrozyten wieder erwecken kann: dichtes und funktionsfähiges Knorpelgewebe kann wieder hergestellt werden.
Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass Spermidin den Entzündungsfaktor TNF-alpha hemmt, der bei Arthrose eine zentrale Rolle spielt.
Biologen fanden heraus, dass Spermidin pro-inflammatorische Substanzen hemmt, die als Grundlage für eine Entzündung gebraucht werden. Und so kann dieser Stoff auf diesem Wege zu mehr Gesundheit und vitalem Leben beitragen.
Arthritis wird zu den Autoimmunkrankheiten gezählt, bei denen sich der Körper gegen sich selbst richtet. Dabei geht das Immunsystem gegen die körpereigenen gesunden Zellen der Gelenkinnenhaut vor, was schmerzhafte Entzündungen und Wucherungen zur Folge hat.
Polyamine sind schon länger dafür bekannt, dass sie Entzündungsbotenstoffe senken können, aber Spermidin scheint hier eine besondere Stellung einzunehmen. Bei Untersuchungen fand man heraus, dass Spermidin drei Entzündungsbotenstoffe senken kann und zwar um 61-72%!
Bei Autoimmunkrankheiten funktioniert ein bestimmtes Protein, namens FOXO3, nicht richtig. Nun soll aber Spermidin in der Lage sein, FOXO3 zu stimulieren und so das System wieder auf Vordermann zu bringen. Das Immunsystem wird wieder befähigt, Gutes von Bösem zu unterscheiden. Schließlich gehen die autoimmunen Attacken auf körpereigenes Gewebe zurück, mit der Folge, dass Entzündungen abflauen.
Muskeln werden aufgebaut, indem sie regelmäßig über Mindestbelastung hinaus trainiert werden; sie legen dadurch an Masse zu.
Im Alter geht dieser Vorgang nicht mehr so einfach, dennoch kann man mit regelmäßigem Training den altersbedingten Muskelabbau verlangsamen.
Eine interessante Option, die Muskeln am schnellen Abbau zu hindern, bietet hier Spermidin.
“ Eine nicht ausreichend funktionierende Autophagie einerseits und eine exzessive Apoptose andererseits forcieren den Untergang von Muskelzellen”, so der Sportwissenschaftler Ning Chen. Einfach ausgedrückt: Wenn die Zelle es nicht mehr schafft, sich selber zu reinigen, wird sie zum Problem für den Körper. Und der behebt dieses, indem er die Zelle einfach verschwinden lässt - Apoptose. Wenn man nun aber die Selbstreinigung der Autophagie aktiviert, müsste das zelluläre Selbstmordprogramm nicht in Gang treten.
Außerdem muss nicht immer hart trainiert werden; ein Muskel wird zur Bildung neuer Proteine angeregt, sobald er zum Ermüden gebracht wird. Das Training sollte dem aktuellen Zustand angepasst sein, die Schäden könnten bei Überlastung immense hoch sein.
Wusstest Du, dass ein Muskel sich seinen Trainingszustand einspeichert? Man nennt dies Muscle Memory. “Muskeln, die eine Trainingsgeschichte haben, erhalten sich die Sensitivität für dieses Training, auch wenn sie längere Zeit inaktiv sind”, erklärt Marcus Moberg von der Swedish School of Sport and Health Sciences in Stockholm.
Vorsicht ist allerdings bei der Intensivität des wieder aufgenommenen Trainings geboten, denn ein an Masse verlorener Muskel ist deutlich Verletzungsanfälliger.
Spermidin und übermäßiger Fellverlust
Man geht davon aus, dass Spermidin bei Haarausfall helfen könnte, da es immer dort zu finden ist, wo es um Wachstum und Zellteilung geht. Gerade “Haarfollikel gehören zu den Organen mit der stärksten Zellteilungsrate”, so der israelische Dermatologe Yuval Ramot und erklärt weiter “... dass Spermidin eine Schlüsselrolle bei ihrem Wachstum spielt.”
Bei Tierversuchen wurde festgestellt, dass wenn man Polyamine - das ist die übergeordnete Stoffgruppe von Spermidin - unterdrückt, fallen den Tieren alle Haare aus. Daraus lässt sich schließen, dass Spermidin die Wachstumsphase der Haare verlängert. Und das geschieht wiederum durch die intrazellulären Selbstreinigungseffekte der Haarfollikel - durch Spermidin!
Gerade bei Hunden sollte ein abnormer Fellverlust ernst genommen werden, der Folge gesundheitlicher Probleme, wie Krankheit, Parasiten oder Hautpilz, oder ernährungsbedingter Fehler, zum Beispiel Nährstoffmangel, sein kann.
Ektoparasiten wie Milben, Flöhe und sogar Darmparasiten können zu übermäßigem Fellverlust beitragen. Ebenso kann ein starker Befall von Würmern bei einem betroffenen Tier schnell zu einem Nährstoffmangel führen und dadurch dann Fellverlust verursachen.
Auch ein hormonelles Ungleichgewicht sollte in Betracht gezogen werden, wie Schilddrüsenunterfunktion oder Morbus Cushing.
Auf jeden Fall sollte ein Tierarzt/in zu Rate gezogen werden, um größeren Schaden zu vermeiden.
Spermidin und die Immunabwehr
Ohne ein funktionierendes Immunsystem wäre Leben nicht möglich. Krankheitserreger, beispielsweise Borrelien, Körperfremde Stoffe wie Fremdkörper z.B. Holzsplitter oder Krebszellen (entartete körpereigene Zellen) obliegen der Aufgabe der Immunabwehr. Spermidin trägt nachweislich zu einer deutlich gestärkten Immunabwehr bei.
Die hohe Bioverfügbarkeit von Spermidin ist beachtlich! Was uns zu dem Ergebnis bringt, dass eine Supplementierung spermidinhaltiger Futtermittel zum Vorteil ist.
Viren können von Spermidin mit einer Quote von 85% erfolgreich eingedämmt werden. Das reicht in der Regel aus, um Infektionen zum Abklingen zu bringen. Im Körper wird zudem Spermidin zu Spermin umgebaut, das selbst wiederum über antivirale Eigenschaften verfügt.
Autophagosomen - die zellinterne Reinigung - beseitigen Viren und andere Krankheitserreger.
Spermidin: Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Tumorzellen haben die Fähigkeit, sich für das Immunsystem unkenntlich zu machen und sich auf diese Weise unbehelligt zu vermehren. Im Laborversuch konnte Spermidin zeigen, dass es die Immunabwehr wieder zum Erkennen der entarteten Zellen befähigt; Spermidin fungiert also als Wecker für das Immunsystem.
Obwohl bei vielen Krebserkrankungen erhöhte Biomarker von Polyaminwerten gefunden werden, zeigen neueste Erkenntnisse, dass eine zusätzliche Aufnahme von Spermidin die Gesamtsterblichkeit bei Krebs reduzieren könnte.
Außerdem wird auch in den Herzmuskelzellen der Recyclingprozess gesteigert, das heißt, Mitochondrien, die abgenutzt sind, besser gesagt verschlissen sind, werden rückstandsfrei entsorgt.
Ratten wurde Spermidin beim Futter zugesetzt, mit der Folge, dass dessen Blutdruck weitaus stabiler blieb, als bei der Vergleichsgruppe ohne Spermidin.
Man kann also davon ausgehen, dass Spermidin ein ausgezeichneter Herz-Kreislauf-Schutz darstellt.
Telomere. Schon mal was davon gehört? Das sind die Endkappen an einem DNA-Strang, Chromosomenstrang genau genommen, damit “bildlich gesehen” die Stränge nicht ausfransen. Die länge der Telomere sind ausschlaggebend für: Forever Young! Bei jeder Zellteilung werden diese immer kürzer, bis sie die Chromosomenstränge nicht mehr schützen können und somit ein “Teilungsstopp” an die Zelle ergeht. Diesen Zustand nennt man fachlich Seneszenz.
Jede Zellteilung trägt zur Verjüngung bei, da aber bei fortschreitendem Alter die Seneszenz vermehrt auftritt, kommt es zu Alterserscheinungen in jeglicher Richtung.
Nun kommt Spermidin ins Spiel. Das Polyamin soll so lange wie möglich dabei helfen, die Länge der Telomere zu erhalten.
Zudem spielt die Länge der Telomere auch bei anderen Krankheiten eine bedeutende Rolle, z.B. erhöhen kürzere Telomerstränge das Risiko für Gefäß- und Krebserkrankungen. Laut Biologen kann eine gesunde Fütterung und regelmäßige Bewegung die Verkürzung der Telomere verzögern. Und weiter, dass Menschen oder Tiere mit einer erhöhten Spermidinzufuhr oft über längere Telomere verfügen.
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